Auch Insektenhotels können neu gedacht werden, wie die Beispiele von Joe Schalper hier zeigen. Energiegewinnung, Einsparung von Ressourcen, alternative Lebensformen, Luftreinhaltung, Lärmreduzierung, Erhalt der Landschaft… es gibt so viele neue Ansäzte, die zu Perspektivenwechsel führen, zu innovativem Denken.
Ich starte hier das Projekt: Sammlung von interessanten, neuen Ideen in der Architektur.
Es soll dabei nur um Hinweise gehen, weniger um detaillierte Beschreibungen.

Geschoß-Wohnungsbau

Im März 2016 hat der Münchner Stadtrat das Wohnungsbauprogramm „Wohnen für Alle“ verabschiedet.

Die GEWOFAG beauftragte das Büro „Florian Nagler Architekten“ mit dem Bau von 100 Klein-Wohnungen für Flüchtlinge und Wohnungslose am Dantebad.

Das BESONDERE:

Die 4200qm werden genutzt als öffentlicher Parkplatz für die Besucher des Bades. Das 110 Meter lange und 12 Meter breite Wohngebäude ist über diese bereits versiegelte Fläche gebaut worden!

Stahlbetonstützen und -Decke bilden einen Tisch, unter dem geparkt wird – darauf wurden die vorgefertigten Holzrahmenmodule aufgeständert. Die Bauzeit war atemberaubend kurz!

Der Architekt Tobias Pretscher, von dem auch die Fotos sind, war der Projektleiter.

Wohnen überm öffentlichen Parkplatz –

beschrieben auch in der „Bauwelt 10.2017“ und im Architektenblatt


Wohnen

Bücher zum Thema:

Daniel Fuhrhop: „VERBIETET DAS BAUEN – eine Streitschrift“ und „EINFACH ANDERS WOHNEN – 66 Raumwunder für ein entspanntes Zuhause, lebendige Nachbarschaft und grüne Städte“

Niklas Maas: „WOHNKOMPLEX – warum wir andere Häuser brauchen“


Clusterwohnungen – flexible Grundrisse

Text: Ausstellungskatalog 2017  „ALLE WOLLEN WOHNEN – sozial, gerecht, bezahlbar“ des M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW

„Clustergrundrisse schaffen gemeinschaftliches Miteinander + private Zurückgezogenheit. Die aktuelle Situation einer zunehmend individualisierten Gesellschaft geht einher mit einem neu erwachten Bedürfnis nach Gemeinschaft. Die Satellitenwohnungen ermöglichen gegenseitige Unterstützung über Generationen hinweg oder unter Gleichgesinnten. Darüber hinaus erleichtern diese Wohnformen neue soziale Kontakte und bieten eine große Flexibilität, wenn sich Lebenssituationen verändern. Anders als in der WG mischen sich Nähe und Distanz der Mitbewohner auf neue Weise.

Herausforderungen an die Cluster sind neue Miet- und Verwaltungsmodelle. So haben sich in der Schweiz bei einigen Projekten die Mieter einer Clusterwohnung zu einem Verein zusammengeschlossen. Der Verein mietet die Wohnung und jeder einzelne Mieter hat mit dem Verein einen Untermietvertrag. Gelöst werden muss zukünftig die Frage, wie sich die Gemeinschaften vor dem Ersteinzug bilden und in den Planungsprozess integriert werden können. Daher sind Clustertypologien bisher nur von Genossenschaften und Bauherrengruppen realisiert worden.“


Luftreinhaltung

Bosco Verde – vertikaler Wald in Mailand

„In der Stadt der Zukunft darf der Mensch nicht mehr der einzige Protagonist sein.“

„So wie der Mensch über seine Wohnung verfügt, so müssen andere Lebewesen über Räume verfügen können, die sich ohne den Menschen selber organisieren.“

2009 ist mit der Etablierung einer vertikalen, landwirtschaftlichen Fläche an zwei Wohnblocks in Mailand begonnen worden. Ausgewählte Pflanzen werden von Menschen angebaut und gepflegt. Gärtner sind ständig mit Gießen und Schneiden beschäftigt. Die Bewohner dürfen das selber nicht  machen. Es wäre zu gefährlich und nicht zuverlässig. Nachteil ist deshalb, dass das Wohnen teuer ist! Dafür aber ist die Luft rein, die Beschattung angenehm und die Athmosphäre erfrischend.


Energiegewinnung

Das „Algenhaus“ in Hamburg-Wilhelmstadt

Die Algen in den an den Hauswänden installierten Bioreaktoren wandeln durch Photosynthese energieärmere Stoffe in energiereiche Biomasse um. Auf der sonnenzugewandten Vorderseite des Hauses sind lichtdurchlässige, plattenförmige Kollektoren installiert. In Hohlräumen zirkuliert für die Algenzucht notwendiges Kulturmedium. Die Kollektorelemente sind drei Meter hoch und 60 Zentimeter breit und zu Clustern zusammengeschaltet. Über einen Wasserkreislauf werden die Algen kontinuierlich mit Nährstoffen und CO2 versorgt. Große Luftblasen wirbeln das Wasser auf. Geerntet werden die Algen in einem Technikraum im Inneren des BIQ. Die breiige Algenbiomasse wird dann in einer externen Biogasanlage in Biogas umgewandelt. Die Umsetzung zu Methan erfolgt mit einem Wirkungsgrad von 70 bis 80 Prozent.

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